Dienstag, 23. März 2010

Was hier im Moment so los ist

Ja, was ist hier im Moment so los? Der Frühling ist da!
Die letzten beiden Tage gab es hier eine Konferenz aller im weitestesten Sinne infektiologisch forschenden Arbeitsgruppen in Tours. Dort gab es dann jede Menge Vorträge (auch von Doktoranden), von denen ich den meisten auch folgen konnte. Außerdem wurde mir angedroht, dass ich im nächsten Jahr dran sei mit einem Vortrag. Ist ja sicher eine gute Sache, aber das würde mir doch wohl die eine oder andere schlaflose Nacht bereiten. Naja, aber bis dahin ist ja nich ne Weile, und dann ist mein französisch ja auch noch viel besser! Am besten an der Konferenz waren allerdings die Pausen, die auf dem Rasen in der Sonne verbrachten....die konnte ich nämlich am Wochenende nicht so richtig ausnützen.
Mein neuer Verein hatte einen Wettkampf ausgerichtet und die Mastersgruppe wurde dazu aufgerufen, sich als freiwillige Helfer zu melden. Ud so verbrachte ich dann beide nachmittage beim Crepes-Verkauf und am Eingang des Bades, wo es manchmal gar nicht so einfach war, den Leuten klar zu machen, dass das Bad geschlossen war. O-Ton: "Also kann man heute nicht schwimmen....aber kann ich mir eine Monatskarte kaufen? Ach so, auch nicht.....können sie mich denn zu den Wassergymnastikkursen beraten?" Und so weiter und so fort. Aber es kamen auch einige Leute vorbei, die sich den Wettkamof ansehen wollten, das fand ich echt gut. Aber da waren auch wohl ganz gute Leute. Auch die nächste Laure Manaudou (allerdings hab ich ihren Namen vergessen, der war irgendwie schwierig, aber kann wohl alles ziemlich gut schwimmen).
Sonntagabend war ich dann noch im Kino, bei "L´arnacoer", also sozusagen der Herzensschwindler. Darin ging es um einen professionellen Pärchen-Auseinanderbringer, der sich dann (wie sollte es anders sein) in eines seiner Opfer verliebt. Dieses wurde übrigens von Vanessa Paradis gespielt, die man in Deutschland eigentlich nur als Freundin von Johnny Depp kennt. Hier ist sie aber eine sehr bekannte Sängerin, die gelegentlich auch schauspielert. Hier mal ein Link zu einem meiner Lieblingslieder von ihr:
http://www.youtube.com/watch?v=3R_6sP_6VWE

So, morgen geht es dann wieder zurüch ins Labor, wie ungewohnt...
Dort habe ich aber das gute Wetter auch schon genutzt, um den Franzosen die Vorzüge einer Slackline zu erklären. Da, wo ich arbeite gibt es nämlich jede Menge Bäume und demnach auch Möglichkeiten eine Slackline anzubringen.
Hoffentlich bleibt es weiterhin so schön!

Freitag, 12. März 2010

Freitag morgen, kurz nach neun Uhr. Ein ganz normaler Tag in Frankreich.
Mein Handy klingelt, es ist Baptiste, einer meiner Kollegen. Er braucht eine Mitfahrgelegenheit zur Arbeit, weil die Busfahrer hier schon seit einer Woche immer mal wieder streiken. Wa-elche Busse nun genau fahren, erfährt man aber leider meistens erst, wenn man an der Bushaltestelle steht und kein Bus kommt. Oder amn sittzt schon im Bus drin, es soll einen Fahrerwechsel geben, aber der Fahrer, der übernehmen soll, ist im Streik. Also bitte alles aussteigen und sehen wie man weiter vom Fleck kommt. Naja, wegen dieser Sache fahre ich im Moment nur Auto. Baptiste wolte also heute Bus fahrenund konnte dann während fast einer Stunde keinen auftreiben, der nach Grandmont fuhr und rief deswegen mich an.
Auf dem Weg stand ich dann an der Ampel und sah einen Radfahrer, der auf der falschen Strassenseite auf dem Radweg fuhr. Leider sah ihn auch ein Polizist in einem Zivilfahrzeug, klemmte spontan sein Blaulicht aufs Dach und verfolgte den Radfahrer. Bisher dachte ich ja immer, das wäre hier nicht ganz so streng....weit gefehlt. Jetzt werde ich vielleicht versuchen, nicht mehr so oft in meiner Strasse in die falsche Richtung zu fahren (ist ne Einbahnstrasse).
Der Morgen wurde dann gekrönt von der Ankunft in einem 12° kalten Labor. Offensichtlich war die Heizung an der ganzen Uni ausgefallen, und das bei Minusgraden. Zum Glück waren wir aber recht spät dran, sodass das Problem schon nach einer halben Stunde wieder behoben war. Sonst wäre ich auch nicht lange geblieben, mein erster Instinkt war Flucht. Bei so ner Kälte kann doch keiner arbeiten....

Dienstag, 9. März 2010

Heute bin ich zum ersten Mal in diesem Winter vor Einbruch der Dunkelheit nach Hause gekommen, juhu! Obwohl die Temperaturen hier grade auch wieder eher frostig sind (so um die null Grad) und ich mir auch schon wieder einen Schnupfen eingefangen habe, lässt es doch auf einen baldigen Frühlingsbeginn hoffen, dass die Tage wieder kürzer werden.
So, jetzt werde ich mich einfach mal ein bisschen ausruhen und früh ins Bett gehen, damit ich hoffentlich morgen wieder fit bin. Es steht nämlich mal wieder ein vollgepackter Labortag an!

Sonntag, 7. März 2010

Le Salon International de l´Agriculture

Gestern war ich mit Perrine, ihrem Bruder und ihrer Schwester samt Freund in Paris, um dort den Salon international de l´agriculture, also eine Agronomie-Ausstellung, zu besuchen. Da es Samstag war und neben Monsieur le Président auch noch einige Tausend andere Besucher erwartet wurden, wollten wir schon früh aufbrechen. In und um Paris herum ist nämlich immer Stau und der Weg dorthin dauert ja auch schon zwei Stunden.
Nachdem mich Perrine also pünktlich um acht Uhr (naja, mehr oder weniger) abgeholt hatte, ging es als nächstes zu ihrer Schwester und deren Freund, die auf dem Land schon etwas mehr Richtung Paris wohnen. Nachdem dann endlich alle versammelt waren, ging es um neun Uhr los zu einer-wie sich herausstellen sollte- recht langen Fahrt. In Paris waren wir eigentlich recht zügig, aber dann standen wir fast zwei Stunden im Stau, um von der Peripherique (das ist so ne Art Stadtautobahn, die einmal um Paris geht) bis zum Parkhaus zukommen. Ich sag nur 600m in einer Stunde! Ganz Paris war wohl in der Ausstellung!
Naja, nachdem wir dann endlich einen Parkplatz gefunden hatten, war es ja auch schon 1 Uhr und so begaben wir uns direkt in die Halle, in der die verschiedenen Regionen Frankreichs ihre Produkte ausstellten. Und das hieß vor allem viele, viele Fressbuden! So haben wir dann Käse aus der Champagne, Foie Gras ausgezeichnet mit der Silbermedaille im jahr 2010, Crepes und Cidre aus der Bretagne, Schokolade aus der Pikardie probiert. Außerdem ein leckeres Eis sowie die bretonische Spezialität kouign amann, ein Kuchen, der eigentlich nur aus Teig, Butter und Zucker besteht.
Hier dann einmal Parrines Schwester Camille und ihr freund Joel mit ihrem Eis:
So gestärkt haben wir uns dann ein paar Stände sowie die Tiere angesehen. Dieses Jahr war der Kuh gewidmet und so waren die verschiedensten Rassen jeweils mit mehreren Exemplaren vertreten. Das kann man sich dann in etwa so vorstellen:
Teilweise waren auch ein paar Kälber mit dabei. Irgendwie fand ich diese Darstellung der Tiere aber etwas traurig, zumal es nebenan auch einen Stand gab, an dem Rinderhälften verkauft wurden und üner den Köpfen mancher Tiere bereits ihr nächster Besitzer, z.B. das Restaurant XY angeben waren. Aber so ist das wohl. Die "Ausstellungsstücke" waren von ihren Besitzern wohl auch hauptsächlich mitgebracht worden, um sie an den verschiedenen Wettbewerben teilnehmen zu lassen. Was da genau gemacht wurde, ist mir auch nicht klar, aber fast jede zweite Kuh hatte eine oder mehrere Plaketten gewonnen.(die roten Dinger unter den weißen Schildern).
Danach haben wir uns dann noch die Pferde und Esel angesehen, die in ähnlichen "Ställen" gehalten wurden. Und nach fünf Stunden umherlaufen ohne Pause hatten wir dann genug und machten und wieder auf in den Stau, der diesmal zum Glück etwas kürzer war. Nach diesem langen Tag wurde im Auto dann hauptsächlich geschlafen und den Abend verbrachte ich dann mit der kleinen Schmusekazte Lulu auf dem Sofa. Sie wird morgen erst wieder abgeholt, sodass ich ihr jetzt noch ein paar Streicheleinheiten verpassen werde!

aman

Donnerstag, 4. März 2010

Besuch

Mein erster Besuch (also solcher, der auch über Nacht bleibt) ist heute eingetroffen.
Bisher hat dieser Besuch einen Faden an meinem Rock gezogen, versucht meine Pflanzen zu essen, mit Essen um sich geschmissen und mich ein wenig gekratzt. Tja, und so sieht er aus:
Meine Kollegin Jennifer fährt dieses Wochenende zu einer hochzeit und hat mir derweil die Aufsicht über Lulu übertragen. Die kleine ist wirklich niedlich und total verspielt. Allerdings hat sie mir direkt mal einen kleinen Schrecken eingejagt. Direkt nach Jennifer gegangen war, konnte ich die Katze nirgends mehr finden und meine Wohnung ist ja nun nicht so sehr groß. Schließlich entdeckte ich sie aber hinter dem Regal, wo sie mucksmäuschenstill hockte. Hatte wohl ein bißchen Angst.
So, jetzt werde ich noch ein bisschen mit Lulu spielen.

Gute Nacht!