Mittwoch, 23. Januar 2008

Auf der Suche nach dem Tacker

Nach einem gemütlichen Videoabend mit 15 (!) Leuten am gestrigen Abend (man kann ja nicht einfach irgendwen nicht einladen und unsere kleine Erasmus-Gruppe hat sich mitterweile ganz gut vergrössert), haben heute zum ersten Mal meine Versuche nicht funktioniert. Ich wusste das musste irgendwann mal passieren, aber es war trotzdem sehr traurig. Deswegen habe ich jetzt auch nicht wirklich was zu tun im Labor und konnte mich stattdessen ein bisschen mit der Literatur beschäftigen. Dabei fiel mir auf, dass einer meiner Artikel einfach unmöglich gelocht war. Als ich ihn dann neu lochen wolltee, musste ich feststellen, das nirgends im Büro ein Tacker aufzutreiben war. Nach einer Viertelstunde auf der Suche nach Tacker und passenden Heftklammern, wollte ich auch diesen Versuch schon unter « nicht geklappt » abhaken, als ich doch noch einen Tacker fand ! Ihr seht, im Moment ist es hier sehr spannend. Aber vielleicht wird es ja morgen wieder was mit meinen Versuchen, dann werde ich auch nicht mehr solche spannenden Blog-Einträge schreiben. Und am Wochenende stehen dann auch verschiedene Abschiede von Erasmus-Leuten und wieder ein Ausflug zu einem Schloss an, sodass ich euch dann nicht mehr mit meiner Tacker-Suche langweilen muss.
Also, à bientôt

Sonntag, 20. Januar 2008

Krank

Dieses Wochenende bin ich ein bißchen krank. Nachdem ich schon die halbe Woche Kopfschmerzen hatte, hat mich jetzt meine übliche Winterkrankheit wieder eingeholt: verstopfte Nebenhöhlen und Ohren. Deswegen inhaliere ich jetzt jeden Tag fröhlich und hoffe, dass es bald wieder besser wird. Aufgrund dieser Krankheit hab ich auch dieses Wochenende außer zu Hause rumgammeln nicht viel gemacht. Mein Vortrag am Freitag ist allerdings gut verlaufen, nachdem ich zum Glück den ganzen Donnerstag mit Vorbereitung verbringen konnt- mein Praktikant hat meine Versuche gemacht, es war zu schön. Leider kriegt er wohl diese Woche seine Sachen, so dass ich wieder alles alleine machen muss. Naja, aber nur am Schreibtisch hocken ist eh nicht so mein Ding.
Am Freitag habe ich die mittlerweile sechste Galette du roi gegessen und noch immer habe ich nicht auf la fevre gebissen.
So, und jetzt wird es auch schon wieder ein bißchen kalt, ist ja schließlich Sonntag und ich deswegen im Freien!
À bientôt

Donnerstag, 17. Januar 2008

Seit gestern habe ich einen Praktikanten. Ja, ich die Praktikantin habe meinen eigenen Praktikanten. Er studiert auch Master und hat jetzt sein Praktikum bei uns im Labor angefangen. Aber da noch nicht alles da ist, was er für seine Versuche braucht, ist er solange mein Praktikant und guckt mir über die Schulter und ich kann ihm sagen, dass es dies und jenes machen soll. Das ist echt witzig! Jetzt muss ich ihn nur noch dazu bringen, dass er abends meine Sachen fertig macht und ich schon früher nach Hause gehen kann! Heute hat das noch nicht so gut geklappt. Er ist „schon“ um fünf gegangen und ich musste meine Sachen alleine fertig machen.
Auf der Rückfahrt sagte dann meine Kommilitone irgendwas mit „glace“, also Eis auf der Windschutzscheibe, worauf ich ihm meiner Meinung nach nur antworten konnte, es könne gar nicht gefrieren, weil es viel zu warm sei. Es stellte sich dann heraus, dass er die Windschutzscheibe selbst meinte. So oder so ähnlich lerne ich dann auch fast jeden Tag neue Wörter und manchmal kann ich sogar mit meinem enormen grammatikalischen Wissen angeben: gestern habe ich einem Kommilitonen den Unterschied zwischen den beiden Formen desFuturs erklärt. Leider kann ich dieses wirklich immense Wissen (ich kann noch nicht mal einen Konjunktiv benutzen) nur selten auch wirklich anwenden. Aber immerhin verstehe ich mittlerweile schon das meiste, was so gesagt wird und muss nicht immer blöde Fragen stellen.
Aber die Franzosen sind auch sehr an Deutsch interessiert und fragen mich ganz oft nach irgendwelchen Wörtern. Auf arte gibt es auch wohl so eine Sendung mit dem Titel carambolage, in der deutsche und französische Wörter und Bräuche verglichen werden. Am Montag fragte mich dann meine Betreuerin nach dem Bild „Der arme Poet“ von Carl Spitzweg. Dieses Bild ist laut carambolage eines der in Deutschland am bekanntesten Bilder und jedes Kind würde es kennen. Ich kannte es nicht. Bitte um Rückmeldung, wie es da bei euch so steht.
Dann fragte mich neulich mein Prof, was denn die Deutschen von Sarkozy halten würden. Leider fiel mir zu diesem Thema nur seine lustige Rede beim G8-Gipfel ein, als er vorher mit Putin gesoffen hatte. Also, auch hier würde mich interessieren: was ist die Meinung der Deutschen zu Sarkozy? Was dieses ganze sich-scheiden-lassen-und-sofort-wieder-heiraten-oder-auch-nicht-oder-wie-auch-immer angeht: ja, das finde ich auch höchst sonderbar! Aber das finden die Franzosen auch.
So, jetzt muss ich mich noch ein bisschen um meine Präsentation kümmern. Morgen steht nämlich mal wieder eine an. Diesmal soll ich meine neuen, tollen Ergebnisse der ganzen Arbeitsgruppe präsentieren, damit auch alle wissen, was wir da so interessantes gefunden haben. Ich hoffe, es wird wieder wie das letzte Mal darauf hinauslaufen, dass ich kurz was dazu sage und die anderen dann stundenlang darüber diskutieren. Ich frage mich nur, warum diese „reunions“ immer freitags sein müssen, wenn man schon so müde ist, dass man sich bei dem ganzen Gerede kaum noch wach halten kann. Naja, aber wahrscheinlich geht das nur mir so.
À bientôt

Freitag, 11. Januar 2008

Dieses Mal fällt mir einfach kein Titel ein!

Während sich ja viele Deutsche nach den Feiertagen wieder auf ihre Figur konzentrieren und versuchen, die überflüssigen Pfunde loszuwerden, beginnt das Jahr hier -ganz im Gegenteil- mit viel ähh... gesundem Essen. Heute habe ich meine dritte Galette du roi in dieser Woche gegessen und konnte mit etwas Glück mal wieder der "fevre" entgehen und somit keine Krone tragen. Die zweite Galette der Woche gab es gestern nach einem Vortrag der neuen Direktorin unserer Untereinheit. Dieser fand in einem Hörsaal mit den wohl bequemsten Sesseln der Welt (jedenfalls für Univerhältniss) statt. Womit mein Problem mit diesem Vortrag dann wohl schon klar sein dürfte: ich bin mal wieder eingeschlafen. Und mein Kommilitone, der mich eigentlich wecken sollte, hat sich lieber über mich kaputt gelacht und mich bei der ganzen Arbeitsgruppe verpetzt. Naja, aber es gab auch Grund zur Freude: Gestern hatte ich mal wieder eine "reunion" mit meinem Prof und meiner Betreuerin, bei der sich herausstellte, dass ich total gute Ergebnisse habe und somit mein Praktikum schon fast beenden könnte. Das werde ich natürlich nicht tun, denn es gibt ja immer was zu tun. Zum Beispiel ein Paper schreiben. Das wollen die nämlich über meine Ergebnisse und mein Name kommt dann auch da drauf! Aber das glaube ich erst, wenn ich das Ding in der Hand habe. Auf jeden Fall macht das Praktikum Spaß und das ist ja auch die Haupsache!
Vorgestern hat hier der "solde", also der Schlussverkauf angefangen und ich hoffe, dass ich es schaffen werde morgen ein bißchen die Geschäfte unsicher zu machen. Ansonsten muss ja auch jeden Abend noch gefeiert werden und nebenbei bin ich natürlich schon wieder so müde, dass ic hauf der Stelle ins Bett gehen könnte.
Also, ein schönes Wochenende und à bientôt!

Montag, 7. Januar 2008

Bonne année!

Ach ja,
Bonne année à tous, hätte ich fast vergessen!

Die spinnen doch, die Franzosen

Heute, an meinem ersten Tag in diesem Jahr in der Uni sind mir wirklich sonderbare Speisen serviert worden. In der Kantine konnte ich mit den drei Namen mal wieder nichts anfangen und auch ein Blick aufs Essen half mir nicht viel weiter, weswegen ich mich dann nahc kurzem Überlegen für "tripe" entschied. Schließlich wurde mir das vom Koch meiner Meinung nach als Brustfleisch von irgendwas erklärt. Am Tisch stellte sich jedoch schon bei den ersten Blicken der anderen heraus, dass das nichts leckeres sein konnte was ich mir da bestellt hatte. Bei henauerem Hinsehen sah es auch nicht wirklich gut aus. Hier eine aus dem Internet kopierte, aber nur halb so ekelige Ansicht meines Essens:Am besten ihr stellt euch das ganze, zu deutsch übrigens Rindermagen, noch mit Haaren vor.
Ich habe sogar probiert, aber recht schnell entschieden, dass das kein Essen für mich sein kann.
Zum Glück wurde ich dann aber durch eine andere Spezialität der Franzosen wieder etwas versönt. Die "Galette du roi", eine Spezialität zum Dreikönigstag! Das ist so eine Art Butterkuchen mit Marzipan, in den eine kleine Figur eingebacken ist. Wer das Stück mit der Figur bekommt, muss den ganzen eine Krone tragen. Oder wie lange auch immer derjenige, der die Galette gebacken hat, möchte. Damit auch die Verteilung gerecht stattfindet, ist es Tradition, dass der jüngste Esser unter den Tisch krabbelt, sodass er die Stücke nicht sehen kann und dann jeweils sagt wer das gerade geschnittene Stück bekommen soll. Diesen Brauch haben wir aber übergangen und das mit der Krone auch. Aber gut hat´s geschmeckt. Sonst wäre ich wahrscheinlich auch verhungert, ich hatte ja zum Mittagessen nur Beilagen.
Naja, wünscht mir also demnächst mehr Glück mit dem Essen!