So, hier kommt dann also der weitere Bericht meiner kleinen Reise im Winter.
Während der Busfahrt mit unserem freundlichen Busfahrer wagte ich kaum den Blick auf die Straße. Der Busfahrer war offensichtlich versessen darauf, seinen Zeitplan einzuhalten und überholte so auch bei Schneefall alle auf der linken Spur fahrenden Autos. Ich habe deswegen verscuht, möglichst viel zu schlafen, um das nicht mit ansehen zu müssen. Zum Glück war ich ausreichend müde. Ab Aachen hatte ich dann auch einen Doppelsitz für mich und da die Straßen ab hier auch nicht mehr mit Neuschnee versehen waren, wurde auch die Fahrt etwas entspannter. Alerdings nicht für alle Reisenden: ein Franzose wurde in Düsseldorf vom freundlichen Busfahrer darauf hingewiesen, dass es doch schon in Köln habe aussteigen wollen- das ganze auf Deutsch versteht sich. Darauf antwortet also der Franzose: "Sorry, I don´t understand" und der Busfahrer: "Sie müssen hier aussteigen, Köln war schon". Wirklich ein sehr lustiges Gespräch! Irgendwann habe ich mich dann erbarmt und dem armen Franzosen erklärt, dass er seinen Bahnhof verpasst hatte und jetzt in Düsseldorf sei. Daraufhin sprang selbiger aus dem Bus, obwohl er meiner Meinung nach nicht mal wissen konnte, wo er war. Wie der wohl nach Köln gekommen ist?
Dank des strikten Fahrplans des Busfahrers kam ich trotz Schnee pünktlich um viertel nach acht am Bahnhof in Münster an, wo ich dann ein schönes Wochenede verbrachte. Danach ging es zu meinen Eltern und dann noch mal nach Münster, um dort Sylvester zu feiern. Auch diese letze Zugfahrt in 2009 hatte es in sich. Nachdem ich wegen des Schnees schon morgens mal im Internet nachgesehen und entdeckt hatte, dass mein Zug um halb drei nicht würde fahren können, wurde meine Abfahrt dann auf halb vier verschoben. Kurz bevor mich meine Eltern zum Bahnhof bringen wollten checkte ich noch mal schnell die Züge und da stand doch tatsächlich, dass der Zug um halb drei doch gefahren sei. Na toll, nun hatte ich also meinen Zug verpasst. Immerhin stellte sich am Bahnhof in Bremen dann aber heraus, dass ich mit meinem Ticket auch den nächsten ICE nehmen konnte- imerhin schon mal etwas. Auf dem Bahnsteig gab es dann die nächste Überraschung- mein Zug hatte bereits eine ordentlich Verspätung. Als er dann endlich ankam, war dann auch plötzlich nicht mehr so klar, ob der Zug überhaupt weiterfahren würde (jedenfalls nach Münster). Offentsichtlich war der Zug, den ichh verpasst hatte wegen der Kälte zwischen Bremen und Osnabrück in Bohmte stecken geblieben. Der Zug, in dem ich dann nach zweimaligem wiederaussteigen saß, sollte nun also über Minden und Bielefeld fahren. Passagiere nach Münster könnten ja dann von Bielefeld den nächsten Zug nach Münster nehmen. Ich sah mich schon im Zug Sylvester feiern....Ganz plötzlich hieß es dann jedoch, dass das Problem in Bohmte behoben sei und unser Zug nun ganz normal über Münster fahren würde-was er dann auch tat! Und so kam ich mit nur zwei Stunden Verspätung in Münster an (allerdings noch deutlich vor Beginn des neuen Jahres ;-))
Am 2.1.2010 mach ich mich dann schließlich wieder auf den Rückweg ins ferne Frankreich. Und wie nicht anders zu erwarten, sollte sich auch dieser alss nicht ganz einfach erweisen.
Es begann schon bei der Ankunft am Busbahnhof: am Steuer saß, wie sollte es anders sein, der freundliche Busfahrer von der Hinfahrt! Und wie sollte es anders sein: es schneite auch wieder auf einigen Teilen der Fahrt. Dieses Mal setzte ich mich dann aber schlauerweise etwas weiter nach hinten, sodass ich einen weniger guten Blick auf die Straße hatte.
Von meiner Sitznachbarin erfuhrich dann, dass ich auf der Hinfahrt sogar noch Glück gehabt hatte mit meinen Fahrten. Sie hatte den gleichen Bus wie ich nehmen wollen, war aber aus dem ort, in dem sie Fremdsprachenassistentin war, gar nicht erst nach Paris gekommen.
Naja, die Busfahrt verlief zunächst recht ruhig- bis wir nach Düsseldorf kamen. Dort stand nur ein einziger Passagier, der allerdings nicht einsteigen wollte, weil er wohl noch auf jemanden wartete. Dieser zweite Passagier kam aber nicht, weswegen der Busfahrer losfahren wollte- schließlich habe er einen Zeitplan einzuhalten. Dann kam allerdings noch ein weiterer Mann dazu, der den Busfahrer ebenfalls zu überzeugen versuchte, doch auf den fehlenden Passagier zu warten. Dieser Mann kam dann in den Bus, sodass der Busfahrer nicht einfach losfahren konnte und weigerte sich daraufhin wieder auszusteigen. Der Busfahrer rief daraufhin die Polizei. Noch bevor diese jedoch eintraf ging das ganze in einen lauthalsen Streit und schließlich in eine Prügelei auf der Straße vor dem Bus über, die schließlich durch den heraneilenden fehlenden Passagier, ein Mädchen in meinem Alter, gestoppt wurde. Dann kam auch direkt die Polizei mit sechs Beamten um die Ecke und befasste sich mit den beiden Streihähnen. So wurde dann auch recht schnell klar, dass das Mädel mit ihrem Freund nach Paris fahren wollte und der Mann, der die Prügelei angezettelt hatte, ihr Vater war, der dafür sorgen wollte, dass sie den Bus nicht verpasste. Von dieser Versionen waren dann auch die sechs Polizeibeamte recht schnell überzeugt, sodass sie den Busfahrer wieder in seinen Bus ließen, der dann mitsamt dem Päarchen abfuhr. Der Vater wurde allerdings noch weiter von der Polizei befragt.
Ab da lief die Fahrt- abgesehen vom Wetter natürlich und den vier Russen, die die ganze Fahrt über laut redeten oder sangen (mit Schlaf war dann also nicht viel...) recht ruhig. Trotz der Aufregung in Düsseldorf kam der Bus ganze 30 min zu früh in Paris an, sodass wir darauf warten mussten, dass der Busbahnhof um 6 Uhr geöffnet wurde. Meinen Zug nach Tours hatte ich leider erst für 9.21 Uhr gebucht (wer kann auch ahnen, dass der Bus sogar zu früh ankommt....) und leider war mein Ticket auch nicht umtauschbar, sodass ich noch mal gute 2 1/2 Stunden in Paris Austerlitz auf dem Bahnhof rumsaß. Dass, endlich im Zug, konnte ich ein wenig schlafen. Allerdings hielt die Freude nicht lange, denn schon relativ kurz nach Paris hielt unser Zug auf irgendeinem RER-Bahnhof an, weil die Lok ein technisches Problem hatte. Dies sollte allerdings relativ schnell durch die Bereitstellung einer neuen Lok aus Paris behoben werden. Allerdings war es dann nicht möglich, die neue Lok auf dem kleinen Bahnhof vor unseren Zug zu rangieren und so musste dann der Lok-Pannendienst kommen. Es wurde uns dann freundlicherweise angeboten, kostenlos wieder nach Paris zurückzufahren, alle Züge in Richtung Tours seien aber schon überfüllt, dass sie uns nicht mehr mitnehmen könnten.
Und so saß ich dann irgendwo kurz nach Paris zwei Stunden im Zug fest, bis nach endlosen Durchsagen sowie diversen Fragen des Zugpersonals nach unserem gewünschten Ankunftsort (wodurch die mich jedesmal aus dem wohlverdienten Schlaf rissen) die Fahrt endlich weiterging. Mittlerwiele hatten wir eine Verspätung von sage und schreibe 2 1/2 Stunden, was auch in etwa der normalen Fahrtzeit entsprochen hätte. So kam ich dann gegen halb drei (nach also insgesamt lächerlichen 19 h Fahrt endlich wieder in meiner Wohnung an. Von dieser Reise musste ich mich dann erstmal den Rest der Woche erholen....Ja, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren macht Spaß!
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