Mittwoch, 21. Oktober 2009

Die letzte Woche

Wie dem eifrigen Leser vielleicht aufgefallen ist, habe ich meinen Blog in den letzten Tagen etwas vernachlässigt, was jedoch hauptsächlich mit meinem Umzug zusammenhängt. Seit Samstag wohne in nun in meiner ersten eigenen Wohnung! Nachdem ich am Freitag nach einem Bier mit zwei Kollegen und einem weiteren mit vielen französischen Doktoranden und einer spanischen Doktorandin (die übrigens kein Wort französisch spricht...das wird schwierig!) noch schnell meine restlichen Sachen gepackt hatte, stand meinem Umzug nichts mehr im Wege. Meine neue Wohnung war –abgesehen von einem Tisch mit vier Stühlen und einem Bett- nicht möbliert. Sie gefiel mir aber so gut, dass ich sie trotzdem genommen habe. Eigentlich wollte ich also anfangs mit den Möbeln, die ich schon besaß (einem Tisch und einem kleinen Regal) improvisieren. Dann stellte sich jedoch heraus, dass mein früherer Mitbewohner und Vermieter nicht wusste, was er mit einigen seiner Möbel machen sollte und so hat er mir einiges überlassen (wobei ich nicht weiß, ob das nun geschenkt ist oder nur geliehen, aber egal, für den Moment hab ich´s erst mal). Ich konnte also mein Appartement mit einem weiteren Regal, einem Schrank, einem Sofa, einer Küchenkommode, einem Fernsehtisch und einem kleinen Schränkchen ausstatten. Außerdem hatte er auch noch Teller, Tassen, Gläser, eine Mikrowelle, einen Wasserkocher, zwei Mülleimer sowie zwei Pflanzen für mich, so dass ich fast nichts mehr selber kaufen musste. Da hat sich dann mein kleiner Abstecher in die WG wenigstens gelohnt!
Da mein Umzug jetzt nicht mehr so überschaubar war wie der letzte, war ich doch echt froh, als mir mein Kollege Baptiste anbot, beim Umzug zu helfen. Außerdem mobilisierte er auch gleich noch zwei ehemalige Kommilitonen, Nicolas und Gaelle. Zusammen mit Rémi, meinem ehemaligen Mitbewohner, waren wir dann also zu fünft, so dass der Umzug ziemlich schnell über die Bühne ging (gut, dass ich so ein großes Auto habe!). Danach habe ich dann zusammen mit Rémi noch die ganzen Möbel aufgebaut (naja, ich hab eher zugesehen, weil ich nicht wusste, wie die Möbel aufzubauen waren) und den ganzen Sonntag habe ich einem gründlichen Möbel- und Wohnungsputz gewidmet. Mittlerweile ist auch alles ausgepackt und verstaut und ich habe ein paar Fotos gemacht, damit ihr euch ein Bild machen könnt.
Ich wohne hier ja über der Garage einer sehr netten Familie, den Carcassets. Die wohnen in diesem Haus, was direkt auf einen großen Boulevard rausgeht:
Ich dagegen wohne am Ende ihres Gartens, wie schon gesagt, über der Garage:
Mein kleines „Häuschen“ geht zu einem Innenhof raus, sodass es hier total ruhig ist.
Jetzt dann also zu meiner Wohnung. Die Wohnzimmerecke und die Küchenecke:
Mein eigenes kleines Bad und ein abgetrenntes Schlafzimmer (man beachte die Holzbalken! Die waren ein Grund, warum ich unbedingt hier wohnen wollte). Wie man sieht ist auch für reichlich Platz für eventuellen Besuch gesorgt!
Ja, also bisher gefällt es mir hier sehr gut! Leider habe ich aber noch kein Internet, sodass ich mit meiner Kommunikation etwas auf die Laborzeiten beschränkt bin. Zum Glück gibt es im Moment noch nicht so viel zu tun, sodass es nicht weiter auffällt, dass ich öfter mal im Internet surfe. Fotos von unserem neuen Labor folgen in den nächsten Tagen.
Ansonsten ist hier nicht viel passiert. Ich war immer noch nicht beim Schwimmen, weil ich erkältet war. Jetzt ist das aber vorbei und ich muss also unbedingt am Donnerstag meine erste Trainingseinheit wahrnehmen.
Meine neue beste Freundin ist die nette Dame von der Bank, bei der ich nun schon seit drei Wochen versuche, ein Konto zu eröffnen. Mittlerweile war ich glaube ich schon fünfmal dort und ich bin jetzt soweit, dass meine Kreditkarte bereit liegt, und ich eigentlich nur noch meinen Studierendenausweis vorzeigen muss. Womit ich beim nächsten Problem wäre: um mich einzuschreiben, muss das Thema meiner Arbeit ja zunächst von so einer Kommission genehmigt werden. Da hat sich allerdings in den letzten drei Wochen auch nichts getan. Heute hat aber zum Glück meine Betreuerin mal dort angerufen und wir haben erfahren, dass die Leute dort offensichtlich nicht wussten, zu welcher Arbeitsgruppe ich gehöre (obwohl das natürlich auf dem Formular draufstand). Jetzt wo das geklärt ist, will sich die nette Dame von der „ecole doctorale“ sofort darum kümmern, dass das mit meinem Antrag weitergeht und dann kann ich mich hoffentlich bald einschreiben. Wann das ist, weiß ich allerdings nicht. Darauf konnte sie mir keine Antwort geben.
Da ich in meiner neuen Wohnung jetzt auch einen Fernsehanschluss habe, konnte ich in den letzten Tagen schon das eine oder andere „Bildungsprogramm“ (ist ja alles auf Französisch, also gleich Bildung) verfolgen und ich muss sagen, dass Fernsehprogramm ist hier mindestens so schlecht wie bei uns. Ich habe schon „maman cherche amour“ gesehen und eine lustige Sendung, in der es darum ging, den Text von französischen Chansons auswendig zu kennen. Und wie um den letzten Beweis zu erbringen, wie gut das Fernsehprogramm hier wirklich ist, stolperte ich gestern über eine Wiederholung der „Schwarzwaldklinik“....Gut, dass ich so ziemlich meine komplette DVD-Sammlung mitgebracht habe.
So, damit verabschiede ich mich jetzt mal. Bis die Tage, wenn ich hoffentlich wieder Internet habe!

2 Kommentare:

Karin hat gesagt…

Wow, das hört sich ja jetzt schon ziemlich gut an und du scheinst das Chaos überlebt zu haben :-)
Hast du eigentlich nen Herd? Konnte ich leider auf dem Bild nicht erkennen. Oder ist deine Mikro multifunktional??
Ganz liebe Grüße, Karin

Anonym hat gesagt…

Bonjour Mademoiselle Swantje. Das hört sich doch alles sehr aufregend an bei Dir, obwohl der Weg immer etwas steinig zu sein scheint. Aber so wie ich dich kenn, kommst du selbst mit der Schwarzwaldklinik klar;-)Ja, da muss ich auch mal nachfragen wie es mit einem Herd aussieht?? Hast Du denn jetzt schon fest das Thema für die Doktorarbeit? Ich biete mich gern als Besuch an, falls du mal ne Abwechslung zum französischen Fernsehen benötigst=) LG aus Allemagne von Stefanie K.