http://www.fr-online.de/fr/in_und_ausland/panorama/?em_cnt=2029879&em_loc=105
Ich habe mir natürlich auch schon wieder ein paar Vorurteile mehr angeeignet. Zum einen bin ich überzeugt, dass die Franzosen nicht Auto fahren können! Das kann man eigentlich schon nicht mehr als Vorurteil bezeichnen, sondern eher als Tatsache. Festzumachen ist das vor allem daran, dass mein Auto in drei Tagen zwei nicht grade kleine Schrammen mehr bekommen hat. So ist das hier wohl, wenn man am Strassenrand parkt... Und es macht sich natürlich keiner die Mühe, seine Nummer zu hinterlassen, sehen ja alle Autos so aus hier. Ich werde mich wohl also einfach damit abfinden müssen und bald macht dann eine Schramme mehr oder weniger auch nichts mehr aus.
Das nächste Vorurteil befasst sich mit der Reinlichkeit. Obwohl ich bisher eigentlich nicht den Eindruck hatte, dass die Franzosen sich nicht gerne waschen, hab ich mich gestern im Schwimmbad doch ein bisschen gewundert. Ich habe es also endlich zu meinem ersten Training bei der Mastergruppe der "Enfants de Neptune Tours" geschafft. Und da das eine Mastergruppe ist, hatte ich auch keine Probleme mitzuhalten. Jetzt kann ich für 178 Euro im Jahr bis zu fünfmal die Woche trainieren, wobei ein Termin allerdings am Mittwoch Mittag ist. da werde ich dann wohl kaum hingehen. Ausserdem trete ich jetzt auch in die "federation federal de natation" ein, den französischen Schwimmverband.
Jetzt aber wieder zur Sauberkeit. In der Umkleide und den Duschen im Bad hängen Schilder, dass es strikt (!) verboten sei, in den Umkleiden und den Duschen nackt zu sein. Wie man sich da umziehen soll, ist mir schleierhaft, auf jeden Fall in einer Einzelumkleide, damit einen ja keiner nackt sieht. Und in der Dusche hat man dann seinen Badeanzug anzubehalten....das scheint mir alles ein wenig prüde. Aber man darf wohl beim Duschen seinen Badeanzug zur Hälfte runterziehen, immerhin. Naja, es duscht ja auch nicht jeder gerne nackt ;-)
Ansonsten hab ich heute meinen Doktorandenvertrag unterschrieben. Immerhin etwas! Allerdings wusste da auch keiner, wann ich die erste Monatsrate meines Stipendiums bekomme. Meine Einschreibung zieht sich auch noch etwas hin, da das Formular, das von der "ecole doctorale" genehmmigt werden muss, nicht die notwendigen Unterschriften hatte. Abwarten also...Leider bekomme ich meine Bankkarte erst, wenn ich einen Studentenausweis habe. Und die brauch ich auch um ein Fahrrad auszuleihen. Kann mal nix machen, fahre ich halt weiter mit dem Bus oder mit dem Auto.
Wie ich Karins und Steffis Kommentaren entnehmen konnte, macht ihr euch Sorgen, dass ich mir kein warmes Essen kochen kann. Das ist aber nicht der Fall. Hier ein Beweis dafür, dass ich einen Herd habe:
Das einzige, was mir fehlt, ist dagegen ein Backofen. Da werde ich mir wohl demnächst mal eine Mikrowelle mit Grillfunktion kaufen müssen.
So, damit verabschiede ich mich erst mal in ein Internetloses Wochenende. Vielleicht finden meine Vermieter ja morgen oder übermorgen heraus, wie sie das Internet in meine Wohnung bekommen können.
Salut Swantje